St. Margaretha Kapelle in St. Margarethen
Quelle: Pastoralraum Hinterthurgau

 

 

Geschichte der Kapelle in St. Margarethen

Schon im Mittelalter stand am Krebsbach oder Trungenbach eine Kapelle. Ihre Lage verdankte sie dem alten Wegkreuz ausserhalb des Weilerkerns, dort, wo die alte Murgstrasse von Frauenfeld nach Wil, der Handelsweg von Konstanz nach Fischingen und der Pilgerweg sich kreuzten.
Heinrich und Lütold von Griesenberg schenkten im Jahr 1316 die Kapelle für begangenes Unrecht dem Kloster Fischingen. Dieses kam dadurch in den Besitz der Patronats- und Vogteirechte. Der Verkauf der Kapelle durch den Abt im Jahre 1616 war sowohl im Konvent wie auch in St. Margarethen sehr umstritten.

Abt Placidus Brunschwiler kam wegen der Kritik auf seinen Entscheid zurück und kaufte die Kapelle nach dem Jahre 1632 wieder zurück. Bald schon liess er sie aber zugunsten eines Neubaus abbrechen. Sein Wappen ziert heute noch den Schlussstein im Altarhaus.

Die heutige, spätgotische Kapelle St. Margarethen wurde durch Abt Placidus während der Gegenreformation neu erbaut und am 26. September 1642 durch den Konstanzer Bischof Franz Johann von Prassberg eingeweiht. Dies war in der Übergangszeit von der Gotik zur Renaissance. Der Bau besteht aus einem rechteckigen Schiff und einem kleinen Chor.
Beim Besuch kommt man zuerst in die Pilgervorhalle, an deren Wänden man noch heute zahlreiche Namenszüge, Monogramme und Jahreszahlen sieht. Diese stammen vorwiegend von Pilgern der vergangenen Jahrhunderte. Die Halle ist von einer 1986 rekonstruierten Empore überdacht.

Weiter durch das Schiff kommt man zum Chor mit dem Hochaltar. Der linke Seitenaltar ist den «Vierzehn Nothelfern», der Rechte der Heiligen Idda von Toggenburg geweiht.
Die Pilgerkapelle ist ein gutes Beispiel für die bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts weiterlebende Nachgotik. Diese Epoche gab auch den Anstoss zur kräftigen, auf wenige Farben beschränkten Ausmalung des Innenraums.
Die Kapelle ist der Heiligen Margaretha von Antiochien geweiht und verleiht dem heutigen Ortsteil von Münchwilen seinen Namen. Sie dient heute noch vielen Pilgern auf dem Jakobsweg als Gebets- und Ruheort und wird vor allem für Taufen, Hochzeiten und Feiern im kleineren Rahmen sehr geschätzt.

Quellennachweis: Akten und Dokumente aus dem Klosterarchiv Fischingen und dem Pfarreiarchiv Sirnach

19.8.2019 Erich Grob